Bienen all over – ü30 Blogger & friends (Part II)

Heute hab ich die besondere Freude, dass jemand vom Fach sich die Zeit nimmt und meine Fragen rund um die kleinen Summer beantwortet, um die es diese Woche bei der Aktion „Bienen all over – ü30 Blogger & friends“ geht.

Mein Cousin ist Hobby-Imker und Honig-Dealer meines Vertrauens. So lecker wie bei ihm, schmeckt der Honig für mich selten und ich weiß ganz genau wo das flüssige Gold herkommt.
Außerdem hat er mir Fotos direkt von der Quelle des Honigs zur Verfügung gestellt und wer noch nie selbst so nah dran war an einem Bienenhaus wird vielleicht auch das recht spannend finden.

1. Wie entstand Deine Liebe zu den Bienen?  

Mit der Liebe ist das so eine Sache. Wie in einer Beziehung gehören Geben und Nehmen zusammen, genauso wichtig ist die Erkenntnis, ein kleiner Teil in einem großen Ganzen zu sein. Kennenlernen durfte ich das Geheimnis Bienen bei einem Großonkel und seitdem hat es mich nicht mehr losgelassen. Heute sehe ich in den Bienen auch einen wertvollen Ausgleich zum beruflichen Alltagsstreß und deshalb sind sie mir lieb und teuer.

2. Findest Du Bienen wichtig für uns Menschen und warum? 

Der Mensch verhält sich so, als wäre er nicht mehr von der Natur abhängig und könne die Produktion seiner Nahrungsmittel beliebig steuern. Bei den Honigbienen handelt es sich um im Laufe von Jahrtausenden domestizierte Wildtiere, die durch die Globalisierung in der Existenz bedroht sind. Doch mit den Bienen haben wir nicht nur Bestäuber und Honiglieferanten, sondern auch ein unschätzbares Medium, welches uns vor negativen Umwelteinflüssen warnen kann.

3. Wie entsteht eigentlich der Honig?

Honig kann gesammelter Blütennektar oder Sekret von Pflanzensaugern sein. Durch die Aufnahme und Weitergabe von Biene zu Biene wird dieser süße Saft mit wichtigen Fermenten angereichert und durch Absenken des Wassergehalts haltbar gemacht. Verantwortung des Imkers ist die hygienische Ernte der verdeckelten Honigwaben unter Berücksichtigung der Reife bzw. des Wassergehaltes.

4. Der leckerste Honig Deiner Bienen ist Deiner Meinung nach welcher und warum? 

Durch die moderne Landwirtschaft, ist das Nahrungsangebot für Bienen knapp und einseitig. Deshalb ernte ich pollenreichen Frühjahrs-Blütenhonige, die die Nahrungsgrundlage gesunder Bienenvölker darstellen, nur bei Überfluß. Besonders schmackhaft finde ich den Waldhonig zur Sommersonnwende, der auch den verbliebenen Blütenhonig enthalten kann. Übrigens muß Waldhonig schon deshalb geerntet werden, weil die Bienen damit nicht überwintern können.

5. Wieviele Völker hast Du und wieviel Arbeit macht es zu imkern? 

Momentan hege und pflege ich 12 Bienenvölker und eben soviele Ableger. Die Erfahrung von über zehn Jahren mit den Bienen macht die Arbeit überschaubar. In den Wintermonaten ist der Bau von Holzrahmen und die Wachsverarbeitung eine kreative Beschäftigung. Hauptsaison ist von Mai bis August, da findet die Ablegerbildung, Honigernte und Auffütterung statt, was wöchentliche Nachsichten erfordert. In den Herbstmonaten wollen die Bienen ihre Ruhe.

6. Hast Du auch mit Bienenkrankheiten zu kämpfen und wie gehst Du damit um? 

Die Varroamilbe ist flächendeckend verbreitet und durch den interkontinentalen Handel bedrohen weitere Schädlinge unsere heimische Biene. Vielmehr jedoch beeinträchtigt die intensive Bewirtschaftung von Acker und Flur die Bienenhaltung. Bienengerechte Imkerei fordert heute vom Imker biotechnische Maßnahmen, um Krankheiten zu therapieren. Tierarzneien bekämpfen nicht die Probleme, sondern nur deren Symptome. Wenn wir die Bienen richtig verstehen wollen, müssen wir es lernen, es ihnen mit Fleiß gleichzutun.

Jetzt möchte ich mich natürlich noch ganz herzlich bedanken, dass Christoph sich die Zeit genommen hat, mich ein wenig in die Welt der Bienen mitzunehmen und ich hoffe auch ihr habt wie ich was gelernt und hattet Spaß daran neues und interessantes über die Biene zu erfahren.
So neigt sich unsere ü30 Bienen-Woche auch schon ein wenig dem Ende zu. Morgen schließt sich dann bei Claudia von Happyface 313 und Bärbel von Ü 50 der fröhliche Kreis. Nicht verpassen! Und wer vielleicht noch nicht beim Gewinnspiel mitgemacht hat, der hat noch die Chance das nachzuholen.
 

Comments · 35

  1. <3lichen dank an christoph für die schönen bienchenbilder und vor allem für die interessanten auskünfte!
    und danke liebe ela für diesen post! ich hoffe das daraufhin vll. 1 oder 2 anfangen nachzudenken und sich für eine bienengerechte und damit bessere umwelt engagieren – wir wissen ja: sterben die bienen aus sind auch wir bald geschichte!
    und jetzt frühstücke ich mein müsli – mit einen dicken löffel honig drauf!!!! 🙂
    xxxxxx

    1. Liebe Beate, ich werde Christoph natürlich alles hier genaustens berichten und er wird sich sehr freuen, was du uns schreibst. Und ja ohne Bienen keine Welt…da sind wir großer Hoffnung, dass immer mehr Menschen wissen, was die kleinen leisten und wert sind.
      Hoffe das leckere Müsli hat geschmeckt.

  2. Vielen Dank euch beiden, für diesen schönen und interessanten Beitrag! Ein wichtiges Thema, hoffe das ganz viele deinen Artikel über die Bienen lesen ♡

    Liebe Grüße 🙂

  3. Das ist ja wirklich interessant. Normalerweise (jedenfalls ich) schmeiße die gelb schwarz geringelten Tierchen gerne "in einen Topf". Die biestigen Wespen sind nämlich wirklich gemein, und ich kann sie nicht leiden. Bienen dagegen haben ihre wichtige Aufgabe in der Natur. Ich werde im Garten ein Tütchen "Bienenblumen" säen, die gibt es in jedem Gartencenter, damit die Bienchen auch ordentlich was zu fressen finden.
    LG Eva

    1. Ja das kenne ich Eva, früher fing ich an zu schimpfen sobald eins der Tierchen ankam. Jetzt differenziere ich viel mehr und achte darauf, was mich da umschwirrt. Finde ich klasse, dass du den Bienen ein paar Blumen sähst. Ich freu mich und sicher sie auch.

  4. Liebe Ela,
    einen Imker in der Familie zu haben, das ist ja ein wahrer Schatz. Danke, für das tolle Interview und für die beeindruckenden Fotos. jetzt spaziere ich gleich rüber zum 2. Teil. Liebe Grüße und bis morgen 🙂
    Bärbel ☼

    1. Oja liebe Bärbel, ich weiß es zu schätzen, dass meine Familie so viele bunte Mensche mit ebenso tollen Interessen enthält und der Honig ist ein tolles Nebenprodukt dazu 🙂

  5. Wir hatten letztes Jahr auch ein verirrtes Bienenvolk im Kirschbaum. Sagenhafte 60 000 Stück. Wir haben sie dann von einem Imker abholen lassen, er hat sich gefreut ein neues Volk zu bekommen. Als Gegenleistung gab es frischen Honig. LG Romy

    1. Ui Romy, das ist ja was. Die Bienen von Christoph sind auch schon mal abgebuchst und er hat sie liebevoll wieder heimgebracht. Toll, dass du dann Honig als Dank erhalten hast.

  6. Vielen Dank für diesen informativen und ausführlichen Beitrag liebe Ela! Danke Christoph!
    Ohne Bienen, ohne Nahrungsmittel, ohne Tiere und ohne Mensch! Also, die Bienen dürfen nicht sterben!
    Es hat mich sehr gefreut Teil von dieser wichtigen Aktion zu sein!:)
    LG
    Claudia

    1. Der Dank geht zurück Claudia, bei dir gab es heute auch sehr viel spannendes und informatives zur Biene zu lesen. Das hat mich sehr gefreut. Danke, dass du dabei warst bei dieser Aktion!

  7. Liebe Ela, sehr interessant Dein Bienen-Post. Honig esse ich auch gerne und Honigprodukte verwende ich auch, z. B. Propolis.
    12 Bienenvöler ist ganu ordentlich… ebensoviele Ableger auch.
    Danke!
    LG Marita

    1. Liebe Marita, ich freu mich über jeden, der diese Woche auch die Bienenposts liest. Ich weiß ist mal was anderes, aber ich find es super wichtig und spannend, da auch ein wenig Bescheid zu wissen. Ich glaub ja ich wär mit einem Volk schon ordentlich bedient. Da bewundere ich Christoph sehr, dass er das so wuppt.

  8. Früher hatte ich einen Nachbar, der war Imker. Der Honig war was ganz Besonders. Allerdings hatte ich es nicht so gerne, als mehrere Bienenstöcke mal im Garten standen. Aber da habe ich kurz gesagt, dass mir das Angst macht und dann waren sie auch schnell wieder auf anderen Wiesen.
    Danke für das tolle Interview.
    LG Andrea

    1. Ich freue mich immer auf den Honig, den die Bienen eher von den Wiesen und Wildblumen sammeln. Der ist so lecker und hat eine andere Farbe.
      Dein Imker-Nachbar schien sehr umsichtig zu sein.

  9. 🙂 Dir und Deinem Cousin vielen Dank für den Informativen Bericht über die Bienen, liebe Ela!
    Die Fotos sind beeindruckend und auch, was Dein Cousin berichtet hat.
    An Krankheiten hab ich bei Bienen gar nicht gedacht. Die wirken so froh und munter, dass mir der Gedanke nie in den Sinn gekommen ist.
    Nun sehe ich den Frühstückshonig gleich mit ganz anderen Augen.
    Schönen Abend noch und herzliche Grüße 🙂

    1. Liebe Claudia, es freut mich, dass dir unser kleiner Bericht gefallen hat. Besonders toll finde ich ja, dass er diese Krankheiten rein biologisch bekämpft ohne jede Art von Gift einzusetzen. Schlimmstenfalls stirbt dann auch mal ein Volk, aber der Honig ist wirklich ganz rein.

  10. Das sind wirklich super schöne Fotos geworden. Ich muss die Imker ja bewundern, denn ich habe einen haiden Respekt vor diesen kleinen Tieren. Nicht nur, weil sie so fleißig und gescheit sind, sondern weil sie stechen. Wobei mich glaub ich in meinem Leben nur eine Biene gestochen hat. Sie saß im Gras und ich bin beim Gummihüpfen draufgesprungen.
    Wespen haben mich schon öfter erwischt. Bei denen werde ich komischerweise fast hysterisch. Hornissen respektiere ich, wir hatten einen riesen Bau unterm Dach im letzten Sommer. Aber die ließen sich so eigentlich gar nicht sehen.
    Und dieses schwarze Holzbienen-Mamut-Teil, das mit seinen 2,5 cm Körperlänge ein echter Brocken war. Die ist da immer rumgeflogen und hat alles Inspeziert. Ob es allerdings wirklich immer ein und die selbe war… wer weiß das schon. LG Sunny

    1. Meine Stiche sind eigentlich auch nur durch blöde Zufälle zustande gekommen, leider ist das meiner Allergie egal. Einmal schlüpfte ich in den Schuh und da saß vorne eine ander Spitze und das zweite mal hab ich mich versehentlich zurück auf sie gelehnt und sie eingequetscht.
      Wespen finde ich allerdings wirklich die Pest manchmal. Da ist mir das schönste draußen sitzen total verleidet.

  11. Vielen Dank euch beiden. Ich bin spät, wollte den Beitrag nämlich konzentriert und genau anschauen und lesen können. Hat sich gelohnt, tolle Infos, tolle Fotos, die ich mir nicht hätte getraut zu machen. Obwohl ich wirklich noch nie eine negative Erfahrung mit Bienen hatte. Ich frag mich grade ob Bienen Menschen unterscheiden können? Also den Imker, der immer kommt und sie hegt und den der daherkommt und evtl. Böses will?
    Danke Eka und Christoph für diesen tollen Beitrag, liebe Grüße Tina

    1. Liebe Tina, spät ist hier gar nicht schlimm. Das ist mal ein Post der seine Aktualität nicht verliert glaube ich. Ja die Bienen erkennen glaube ich genau wer da sich um sie kümmert. Wir hatten einen Imker im Dorf, der war wie ein Bienenflüsterer, leider ist er mittlerweile verstorben.
      Imker bewegen sich sicher auch ganz anders am Stock als jetzt du und ich wahrscheinlich.

  12. Wow Ela, ich bin sprachlos. Ich liebe Honig. Das Schönste war, also ich in einem Hotel mal den Honig von so einer Wabe gekratzt habe. Wieso schützen uns die Bienen vor negativen Umwelteinflüssen? Das ist ja spannend. Hach, gleich morgen neuen Honig kaufen 🙂 Danke für den tollen Post und dir noch ganz viel Spaß und Freude mit den Bienen. LG Sabina

    1. Liebe Sabina, Bienen sind sehr sensibel. Wenn also die negativen Umwelteinflüsse zunehmen wie Luftschadstoffe, einseitiger Pflanzenanbau, blütenarme Landschaften und Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, dann fangen sie an zu sterben und spätestens da sollte ein Mensch gewarnt sein, dass hier etwas nicht mehr stimmt und das auch nicht gesund für uns sein kann.

  13. Lieben Dank an Christoph für seine Zeit und an Dich für den schönen Post! Ich glaube, Du weißt, dass ich Honig liebe und dass unsere Familie zu den ganz großen Honigkonsumenten gehört, da wir mindestens 2 Gläser Honig in der Woche verbrauchen. Allerdings stammt unser Honig von meiner Tante 🙂 Schönes Wochenende und alles Liebe von Rena
    http://www.dressedwithsoul.com

    1. Danke Rena, ich werd es Christoph ausrichten. Ja wir beide und der Honig sind ganz dicke oder 😉 Aber ich kann nur positive Auswirkungen merken, also warum nicht.
      Schön, wenn du auch weißt wo der Honig herkommt.

    1. Ich hab auch viel gelernt und war sehr dankbar, dass er sich Zeit genommen hat für mich und meine Neugier, weil Zeit ist ja bei jedem immer knapp bemessen eigentlich.

Schreibe einen Kommentar

*