Meine persönlichen Apple TV+ Dos & Don’t have tos

Apple TV Dos & Don'ts

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Im Haushalt zog dieses Jahr ein neues Apple-Produkt ein und dazu gab es den 3-Monate Probe Apple TV+ Zugang. Zugegeben der Geiz hielt mich immer davon ab, dort mal rein zu spickern. Aber wenn es umsonst ist, muss man als Serienjunkie doch quasi rein gucken. Und darum gibt es heute mein persönliches Fazit zu „Was sollte man gesehen haben, was kann man sich vielleicht sparen“.

Apple TV Dos & Don'ts Mai 2022
Was wir uns so auf Apple TV+ angesehen haben und meine Meinung dazu

Apple TV+ Dos

Coda

Ein wunderbar zarter und Oscar prämierter Film ist „Coda“. Die Geschichte um Ruby, die als einzige hörende in der Familie ihre Liebe zur Musik entdeckt geht mitten ins Herz (überhaupt scheinen Musikfilme/Serien in letzter Zeit mein Ding zu sein, zuletzt hatte mich ja „Sing Street“ sehr begeistert). Der Zwiespalt zwischen Familie und eigenem Leben ist hier feinfühlig aufgearbeitet worden. Übrigens wurde nicht nur der Film an sich ausgezeichnet, auch Troy Kotsur in der Rolle als Frank Rossi, erhielt für seine Performance im Film als erster gehörloser Schauspieler verdientermaßen einen Oscar.

The Tragedy of Macbeth

Achtung! Dieser Film ist obwohl er auf der Do-Liste steht nur etwas für euch, wenn euch Shakespeare und die zugehörige Sprache nicht schrecken. Bei mir definitiv nicht der Fall und so fand ich „The Tragedy of Macbeth“ episch in Machart und Bildsprache. Wer nichts über das dazugehörige Stück weiß, hier dreht sich alles um Machthunger und seine Auswüchse, bis hin zu Mord und Wahnsinn. Alles nur, um an die Königskrone zu gelangen. Der gesamte Film ist in schwarz-weiß gedreht, teils wirkt das Setting wie ein Theaterkulisse. Was dem düsteren der Geschichte noch mehr Nachdruck verleiht. Dazu großartige Schauspieler wie Denzel Washington und Frances McDormand (wobei sie für mich noch die bessere Leistung abliefert).

Zitat Macbeth
Ich mag Zitate und dieses ist ziemlich wahr meistens

Roar, Frauen die ihre Stimme erheben (Staffel 1)

Die Anthologie-Serie „Roar“ ist vermutlich tatsächlich von Frauen für Frauen produziert worden. Sie spiegelt Themen wieder, die sicher viele, wenn nicht die meisten Frauen einmal erlebt haben. Teils auf sehr surreale Weise, manchmal ein wenig zu überspitzt für meinen Geschmack (es gibt eine sehr verwirrende Enten-Episode), oft aber auch einfach sehr auf den Punkt. Die einzelnen Folgen basieren auf Kurzgeschichten der auch recht bekannten Schriftstellerin Cecelia Ahern und greifen Themen auf wie Rassismus, Überforderung oder Gewalt. Warum fand ich es sehenswert? Weil manche Dinge immer noch zu wenig im Bewusstsein der Menschen angekommen sind.

Severance (Staffel 1) – War mein absoluter Favorit

Die Science-Fiction-Serie hat es wirklich in sich. In „Severance“ wird Privatleben strikt vom Arbeitsleben getrennt. Ein Eingriff im Gehirn macht es möglich. Klingt fies? Ist es auch und desto länger man in die Serie eintaucht, desto bedrohlicher wirkt das ganze Szenario. Mark und seine Kollegen arbeiten in so einem Szenario, wo sie nach der Fahrt mit dem Aufzug nichts mehr wissen über ihren Job oder eben über das Privatleben, dass sie sonst führen. Interessant wie das Arbeits-Ich und Außen-Ich bei den Charakteren teils so unterschiedlich sind, dass es zu einem großen Twist am Ende der ersten Staffel kommt. Cliffhanger inklusive. Gruselig, eindringlich, richtig gut.

Apple TV+ Don’t have tos

Foundation (Staffel 1)

Starten wir mit einer Serie, die ich eigentlich wirklich gerne mögen wollte: „Foundation“. Eine Mischung aus Science-Fiction und Drama, mit herausragender Kinematographie. Bildgewaltig und absolut großartig gefilmt. Aber leider übertüncht diese besondere Art der Optik für mich nicht, dass gewisse Handlungsstränge fast langweilig anmuten. Oder manche Figuren für mich (ich glaube ungewollt) nervig oder blass blieben. Zudem ist es schwierig manchmal den Zeitsprüngen und Handlungen zu folgen, wenn man etwas gelangweilt mal kurz nicht aufpasst. Da muss man dann später nachrechnen wie viel 100 Jahre denn nun hier eine Person alt ist und ob es die Welt, die sie kannte, überhaupt noch gibt.

Noch kurz zur eigentlich interessant klingenden Storyline. Ein übermächtiges galaktisches Imperium herrscht über die auf Planeten verstreute Menschheit. Spannungen sind hier vorprogrammiert, mit einer Prise Revolution und die Rettung der Menschheit. Großes Lob aber noch von meiner Seite für die schauspielerische Leistung von Laura Bern als intelligenter Roboter und Lee Pace als imperialer Klon Brother Day. Definitiver Lieblingscharakter nach Staffel 1 – Hugo gespielt von Daniel MacPherson.

WeCrashed (Staffel 1 abgeschlossen)

Der ein oder andere hat vielleicht 2010 den Aufstieg und Fall von Adam Neumann einem der Gründer der Co-Working Spaces WeWork mitbekommen. Die Apple TV Serie widmet sich nun dieser Geschichte und setzt sie auch durchaus beeindruckend und anschaulich um. Ein Problem für mich ist, dass ich die Charaktere die hier porträtiert werden im echten Leben schon eher unsympathisch fand (man findet z.B. den Auftritt von Rebekah Neumann in einem Podcast immer noch auf YouTube) und in der Serie werden sie dann für mich richtig anstrengend (wie auch der etwas überzogene Dialekt von Adam). Spannend war aber der Blick hinter die Kulissen eines Hype-Unternehmens und auch auf das Selbstbewusstsein mancher Gründer. Trotzdem für mich kein Muss gesamt wegen oben genannten Nervfaktor und vermutlich weil es auch nicht ganz meinem Genre Geschmack entspricht.

Shining Girls (Staffel 1)

Mit dieser Serie bin ich absolut nicht warm geworden. Die Charaktere fand ich (fast) alle wenig liebenswert und scheinbar brauch ich das, um richtig in eine Serie gesaugt zu werden. Jedenfalls braucht es ein wenig Sympathie für einen Charakter, die kam hier nur für Phillipa Soo auf, die eine kleinere Nebenrolle füllt. Ansonsten wäre die Geschichte um eine recht abgefahrene Verschiebung der Realitäten und Zeit eigentlich ein Selbstläufer. Was „Shining Girls“ noch ein wenig gerettet hat für mich und warum ich es zu Ende geschaut habe (ja, ich hatte kurz überlegt aufzugeben), war ein wahnsinnig beängstigender, eindringlicher Bösewicht, besetzt mit dem großartigen Jamie Bell.

The Essex Serpent (abgeschlossene Staffel)

Vorgemerkt hatte ich mir noch „The Essex Serpent“ (seit 13. Mai 2022), ebenfalls nach einer Buchvorlage von Sarah Perry. Das Buch habe ich richtig geliebt (gelesen hatte ich es erst vor kurzem, mehr hier). Aber, ich gebe zu, Tom Hiddleston und Claire Danes hätten für mich erstmal als guter Grund gereicht um mal reinzuschauen. Die ersten beiden Folgen waren vielversprechend, aber ein wenig fiel die Serienadaption dann ab für mich. Auch weitere besetzte Buch-Charaktere hätte ich mir ganz anders vorgestellt. Aber so ist das immer mit Buch zu Film/Serie bei mir. Solide also im Ganzen, aber kein Muss. Da würd ich eher das Buch empfehlen.

Die Schlange von Essex

Noch erwähnenswert

Reingeschaut hab ich noch ein wenig in „Dickinson“ (aktuell 3 Staffeln). Eine optisch gute Dramedy rund um das Leben der Autorin Emily Dickinson. Tendenziell würde ich sagen mehr für eine jüngere, hippere Zielgruppe als mich. Hätte ich mehr Zeit gehabt, wär ich aber sicher noch ein wenig dran hängen geblieben.

Zitat Dickinson
Das Gedicht «You Cannot Put a Fire Out» ist auch Namensgebend für Episode 2×10

Die Serie „Paschinko – Ein einfaches Leben“ folgt einer koreanischen Einwanderfamilie über mehrere Generation hinweg und ebenfalls eine Buchadaption. Episch ist das erste Wort was mir nach einem Blick in die Serie als erstes einfallen würde. Denn bildgewaltig scheint etwas zu sein, auf das Apple TV großen Wert legt. Hier gibt es allerdings eine Menge Untertitel und wenn man dem ganzen nicht seine volle Aufmerksamkeit widmet, habe ich das Gefühl, fällt man schnell aus der Geschichte.

Was ich wirklich noch lustig, die ersten Folgen von „Reich!“. Sympathische Charaktere, mein Humor und Nat Faxon in seiner Rolle als absolut liebenswerter Arthur haben mich super mitgenommen.

Als Fazit würde ich sagen, brauch ich einen weiteren Streaming-Anbieter? Nein. War es interessant dort mal reinzuschnuppern, definitiv ja. Und ich hab schon schlechter meine Zeit verschwendet *lach*

Womit verschwendet ihr gerade gerne eure Zeit?

Comments · 6

  1. Oh das passt gut – ich nutze seit einer Woche den 3monatigen Testzugang! Habe jetzt erst einmal mit „For All Mankind“ angefangen und finde es vor allem bildgewaltig. Severance und Coda stehen aber schon auf meiner Liste!

  2. Oh das habe ich noch nicht getestet und kenne somit nicht eine dieser Sendungen/Serien. Ich schaue mich halt bei Netflix um, denn ich guck auch sehr gern Serien.?
    Ich wünsche Dir ein wunderschönes Wochenende, liebe Grüße Tina

  3. Mein lieber Schwan, ich bin beeindruckt. Zum Lesen komme ich tatsächlich immer noch nicht. Und wenn ich abends alleine bin, dann ist der Beamer gar nicht an. Rudi guckt verschiedene YouTube Kanäle, Amazon, Netflix und Disney. Nachdem wir keine Apple Geräte haben stand das natürlich auch noch nie als Streaming Dienst bei meinen Herren zur Diskussion.

    BG Sunny

  4. Ich bin erst vor kurzem auf Apple TV gestoßen und liebe es! Also ganz ehrlich, das waren jetzt echt erfrischend gute Serien! Gerade, weil ich auf Netflix dahingehend in den letzten Monaten und bis auf wenige Highlights echt unzufrieden war, war die Qualität auf Apple TV halt der Wahnsinn… Ich habe allerdings ganz andere Serien geschaut, als du… 😉 Bis auf Severance, da sind wir uns einig!
    Shining Girls fand ich aber auch mies. Ich weiß nicht, mir sind so viele Logiklücken aufgefallen und ach. Das war eine Enttäuschung, weil es erst so interessant klang und ich Elizabeth Moss halt eigentlich echt gerne schaue. Aber da war die Story irgendwie dumm.

  5. Manchmal musste mein Tag mehr Stunden haben – ich habe viel zu tun. Abgesehen vom Blog, der viel Zeit in Anspruch nimmt, habe ich meinen Enkel, meine Hobbies, meine Freunde, mein Haus, etc und etc. Mir wird nicht langweilig. Auf Apple TV bin ich noch nicht gestoßen, einfach weil ich einfach keine Zeit und keinen freien Kopf dafür fand!
    Liebe Grüße,
    Claudia

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